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Die Spieler der Berlin Thunder haben den Wunsch, in die Play-offs einzuziehen, da die ELF frisch und zukunftsorientiert ist


Denkt man an Football kommt einem direkt die US-amerikanische National Football League (NFL) in den Sinn mit Stars wie Tom Brady, Aaron Rogers oder Tyreek Hill. Als nächstes vielleicht noch die German Football League (GFL) und spätestens für die Hardcore-Fans dürfte seit letztem Jahr auch die European League of Football (ELF) ein Begriff sein. Hauptinitiator und erster Commissioner dieser Liga, die 2021 in ihre erste Saison ging, ist Patrick Esume, den die meisten Footballfans wahrscheinlich kennen.

Im Vergleich zur nationalen GFL und der einstigen NFL Europe unterscheidet sich die ELF vor allem in ihrer Struktur. So dürfen etwa pro Mannschaft nur zwei Spieler aus den USA gleichzeitig auf dem Feld und insgesamt lediglich zwölf ausländische Akteure im Kader stehen. Gespielt wird nach Regeln, die von denen der NFL abgeleitet sind.

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Esume, der selbst mal aktiv Football gespielt hat und verschiedene Trainerstationen, auch in den USA, durchlaufen hat, kommentiert regelmäßig Footballspiele der NFL und berichtete in der Vergangenheit immer wieder von einem wachsenden Interesse in Deutschland an der Sportart American Football. Mit ihm zusammen tritt der ehemalige Footballspieler Björn Werner, der unter anderem bei den Indianapolis Colts in der NFL gespielt hat, im TV-Format „ran football“ auf und unterstützte die Idee einer ganz neuen europäischen Liga von Anfang an.

Seit September 2021 ist Werner Miteigentümer und Sportdirektor vom deutschen Footballklub und Gründungsmitglied der ELF, Berlin Thunder. Die neue europäische Liga startete mit insgesamt acht Teams aus drei verschiedenen Ländern in Europa, die Cologne Centurions, Hamburg mit den Sea Devils, Frankfurt mit Titelverteidiger Galaxy, Berlin Thunder, Stuttgart Surge, die Leipzig Kings, die Panther Wroclaw aus Polen sowie die Barcelona Dragons aus Spanien.

In diesem Jahr sind die Istanbul Rams aus der Türkei, die beiden österreichischen Teams Swarco Raiders (Innsbruck) und Vienna Vikings (Wien) sowie die Düsseldorf Rhein Fire neu dazugekommen, sodass die ELF mit zwölf Teams an den Start ging, unterteilt in drei Conferences.

Der Auftakt der Berlin Thunder ging ordentlich daneben

Mit dabei sind also auch die Berlin Thunder, für die es in der Premierensaison noch nicht ganz so gut lief. Am Ende wurden sie Letzter in einer der beiden Gruppen, den „Divisions“, doch diese Saison soll alles anders werden sagt Headcoach Johnny Schmuck: „Ziele sind dieses Jahr schwer zu definieren, dafür war es letztes Jahr zu chaotisch. Wir wollen um die Playoffs mitspielen.“

Dass das nicht ganz so einfach werden wird, weiß auch Schmuck angesichts der Gegner in der Division und dem Ligamodus, in dem aus den vier Gruppen jeweils nur die Erstplatzierten und der beste Gruppenzweite in die Play-offs einziehen. „Unsere Prämisse ist es auf jeden Fall, dass im Verlauf der Saison eine klare Verbesserung zum Vorjahr zu sehen ist“, so der ehemalige Footballspieler des GFL-Teams Berlin Adler.

Der Auftakt der Saison am letzten Sonntag gegen die Sea Devils ging allerdings gründlich daneben. Mit einer deutlichen 18:43-Niederlage zeigte der Klub aus Hamburg den Berlinern ihre Grenzen auf. „Die Niederlage war deutlich und verdient. Es lief so ziemlich alles schlecht, was schlecht laufen konnte. Gerade in der Offense haben wir es nicht geschafft, einen Rhythmus zu finden und unserer Defense ein paar Verschnaufpausen zu verschaffen. Stellen wir unsere eigenen Fehler ab, sieht das Ergebnis ganz anders aus“, resümiert Schmuck.

Die Berliner sind eines von gleich vier großen Teams in der Region. Hinzukommen die Berlin Adler, die Rebels und die Potsdam Royals, die allesamt in der GFL aktiv sind und die Entwicklung der ELF mit Besorgnis betrachten dürften. Denn für Footballer wird die EFL immer attraktiver angesichts der zunehmenden Professionalisierung, bei der von Ernährungsberatungen bis hin zu einer sehr guten medizinischen Betreuung alles geboten ist.

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„Ich denke, dass die ELF das ist, was sich Sportler, Coaches und Fans schon lange gewünscht haben“

Dass die Liga gegenüber der GFL an Reiz gewinnt, zeigen nicht zuletzt die Transfers von Gino Chongo und Gino Behling-Lang von den Berlin Adler und das obwohl die GFL aktuell noch mehr finanzielle Möglichkeiten hat, da diese in der ELF aufgrund der Gehaltsobergrenze limitiert sind. „Jedes Team darf nur vier amerikanische Spieler unter Vertrag haben, sowie eine bestimmte Anzahl an Europäern. Auch deutschen Spielern darf nicht unendlich viel Gehalt gezahlt oder eine Wohnung gestellt werden“, erklärt Schmuck.

Gleichzeitig lockt auch das hohe sportliche Niveau und die mediale Präsenz dank zahlreicher Fernsehverträge in allen teilnehmenden Ländern und verschiedenen anderen Nationen. „Die ELF ist frisch und zukunftsorientiert, was man leider von der GFL nicht behaupten kann. Ich denke, dass die ELF das ist, was sich aktive Sportler, Coaches und Fans hier in Europa schon lange gewünscht haben.“

Am Samstag trat Berlin Thunder zur Heimspielpremiere an. Gegner im heimischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark war EFL-Neuling Istanbul Rams - und die Berliner gewannen deutlich 41:7 (0:7, 20:0, 14:0, 7:0).

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Author: Christy Hines

Last Updated: 1702951803

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